Heute berichte ich Euch über meine Reittherapie, die ich seit Juli 2020 bereits mache. Aus gesundheitlichen Gründen, habe ich mich anstatt einer klassischen Reha, für Reittherapie entschieden, was mir persönlich viel mehr bringt als alles was ich bisher versucht habe.
Reittherapie heißt NICHT, dass ich auf dem Pferd sitze und ein paar Runden durch die Halle galappoiere. Nein ganz im Gegenteil!
Ich sollte vielleicht erwähnen, dass Pferde schon von klein auf meine Leidenschaft waren und immer noch sind. Nie habe ich den Traum aufgegeben! Ich hatte zwar hin und wieder in meinen Leben mit Pferden zu tun, aber nie für lange und nie auf Dauer. Schon gleich gar nicht von eigenen Pferden zu sprechen.
Mein Streben in der Reittherapie ist nicht nur der gesundheitliche Aspekt sonder auch eine Verbindung und eine Freundschaft zu den Pferden aufzubauen. Zudem ist mir Vertrauensarbeit und Kommunikation mit den Pferden wichtig und steht an erster Stelle. Das heißt, langsames Herantasten und Beobachten.
Als ich mir den Hof der Therapie das erste Mal angeschaut habe, fiel mir sofort Saedis auf. Für mich eine großartige Erscheinung, mit Wildpferdlook.
Doch meine Therapeutin Kerstin stellte mir für die ersten Übungen Hjalti vor. Wir machten zu erst Fellpflege und wirklich, ich musste die einzelnen Putzutensilien lernen… Es dauerte eine Weile bis ich das intus hatte, aber mit jedem Mal Fellpflege bei Hjalti, vertraute ich ihm immer mehr. Er lies alles mit solch ausgeglichener Ruhe über sich ergehen, dass ich keinerlei Berührungsängste hatte. Kurz – er machte es mir leicht.

Als das wirklich gut klappte, gingen wir in die Halle und machten klassische Übungen, nur das ich nicht auf dem Pferd saß, sondern alles mit ihm an seiner Seite mit lief. Körperhaltung!!! Fast ein halbes Jahr hörte ich dieses Wort…. und dabei waren Hjalti und ich auch sehr kreativ bei den Übungen. Meine Therapeutin Kerstin fragte immer wieder nach, ob ich nun wüsste, warum Hjalti dies oder das nicht machte…. Was sollte ich sagen… Klar! Mein Körper signalisierte Hjalti oft etwas anderes als ich eigentlich wollte.

Und so musste auch ich mich biegen, links und rechts, trappen, stehen bleiben, Kopf gerade, Schulter in die richtige Position ect. Ihr denkt das ist alles ganz einfach? Nein, weiß Gott nicht… jeder Millimeter wird vom Pferde genau gesehen, jede deiner Stimmungen erkennt das Pferd sofort und reagiert, jede Ausstrahlung, jede Unsicherheit spiegelt das Pferd dir wieder. Und so ist absolute Konzentration angesagt. Abgesehen davon, ist schließlich die Therapeutin auch noch da, und glaubt mir sie hat Adleraugen und sieht alles…..
Aber Hjalti ist mir doch auch irgendwie ähnlich, und so machten wir natürlich auch hin und wieder unser eigenes Ding und lachten, wenn wir gefragt wurden, was wir da gerade fabrizierten…
Es gab Tage da klappte alles wie am Schnürchen und es gab Tage, da waren wir eben nicht so konzentriert. Aber das gehört eben dazu. Was für mich immer sehr wichtig ist, nach jeder Stunde – die auch mal etwas länger sein kann – bedanke ich mich bei Hjalti. Er ist so gedultig, so toll, so unglaublich liebevoll, hat aber auch ein rießiges Verständnis. Was für ein Pferd…

Es ist doch nur natürlich, wenn jemand soooo viel Herz verschenkt, dass man sich dann auch in seinen eigenen Therapeuten verliebt oder? Mein Herz ist auf jeden Fall tief berührt und ob ich nun will oder nicht, Hjalti hat mein Herz im Sturm erobert….
im nächsten Blog erzähle ich Euch weiter….
Wer nun mehr über den Therapiestall Hjalti und Co erfahren möchte, oder gar über eine Therapie in diese Richtung gehen möchte, dem sei gesagt:
Ich mache dort Einzeltherapie, was eher die Aussahme ist. Meine Therapeutin Kerstin Wolf ist eher auf Gruppentherapie mit Kindern ausgelegt, die dann ohne Sattel auf dem Pferd mitarbeiten. Aber ihr könnt Euch gerne auf ihrer Seite umsehen oder sie selbst anschreiben: